In seiner Laudatio an den Verein zur Förderung der Artenvielfalt und des Umweltschutzes Schaephuysen lobte der Vorsitzende des LVR-Umweltausschusses und Mitglied unseres Fraktionsvorstands Rolf Fliß die nachhaltige Kreativität der neuen Regenbogenpreisträger, statt mit Gift und Insektiziden gegen die ungeliebten Raupen des Eichenprozessionsspinners ganz unkonventionell „Blaumeisen“ einzusetzen.

Seit Jahren gehört der Eichenprozessionsspinner zum Arteninventar am Niederrhein. Leider haben die Raupen Haare, die ein Gift enthalten, das einen einfachen Juckreiz oder auch allergische Reaktionen auslösen kann.

Um gesundheitlichen Problemen aus dem Weg zu gehen, spritzen viele Kommunen im April vorsorglich die Eichen mit einem Biozid. Die noch im Frühstadium befindlichen Raupen nehmen dieses Biozid über die Eichenblätter auf und sterben ab. Das Gift wirkt sich allerdings ebenso auf alle anderen Insekten, wie auf Schmetterlingsraupen, auf Käfer und diversen Larven aus, gelegentlich auch auf Bienen.

Der Verein für Artenvielfalt hat der Gemeinde Rheurdt vorgeschlagen, einen anderen Weg auszuprobieren. Anstelle von Gift sollten vermehrt Meisenkästen aufgehängt werden, weil deren wichtigste Nahrungsquelle bei der Jungvögelaufzucht Schmetterlingsraupen (Eichenprozessionsspinner) sind.

Es wurden Eichen an 12 Standorten ausgesucht, die 2022 mit einem Biozid behandelt worden waren. Hierdurch erhofft sich der Verein eine deutliche Stärkung der Meisenpopulation und damit eine biologische Bekämpfung des Eichenprozessionsspinners.

Ziel ist das Zurückdrängen der Eichenprozessionsspinner-Population ohne Biozide, sondern allein durch die Stärkung der Meisenpopulation als natürliche Feinde der Spinner.

Ihr nächstes und neuestes Öko-Projekt wird sich mit dem Schutz von Rebhühnern beschäftigen, das dank des mit 1.000 Euro ausgestatteten Regenbogenpreises nun sofort umgesetzt werden kann.

Wir gratulieren herzlich!