Unserer Fraktion ist der Austausch mit den GRÜNEN Fraktionen in den Räten und Kreistagen des Rheinlands immer ein besonderes Anliegen gewesen. Nun vertiefen wir den Austausch noch, indem unsere beiden Fraktionsvorsitzenden Dr. Ruth Seidl und Johannes Bortlisz-Dickhoff die Fraktionen vor Ort besuchen. Sie wollen erfahren, was vom LVR und von unserer Fraktion erwartet wird, Anregungen und Kritik mitnehmen und gleichzeitig über unsere Arbeitsschwerpunkte informieren.

 

Die gute Nachricht zuerst: Bonn erhält mehr Leistungen vom Landschaftsverband Rheinland (LVR), als die Stadt über die Landschaftsumlage einzahlt. Entsprechend entspannt war das kürzliche Gespräch der GRÜNEN LVR-Fraktionsvorsitzenden mit der Bonner Ratsfraktion. Mehr als 123 Millionen Euro flossen 2023 in die Bundesstadt, der Bärenanteil für Sozialleistungen. Aber auch Förderschulen und Kulturpflege werden unterstützt, wie das über die Stadtgrenzen hinaus bekannte LVR-Landesmuseum in Bonn.

Ruth Seidl und Johannes Bortlisz-Dickhoff beantworteten bei ihrem Infotour-Termin unter anderem Fragen zur Aufarbeitung der unseligen Geschichte psychiatrischer Einrichtungen, die jetzt zu einem Großteil in Verantwortung des LVR liegen. So wie die LVR-Klinik in Bonn, wo neben allgemeinen psychotherapeutischen und psychiatrischen Angeboten auch Schlaganfallpatienten und Menschen mit Abhängigkeitserkrankungen behandelt werden. Das Kinderneurologische Zentrum (KiNZ) rundet das dortige Angebot ab.

Und wie verhält sich der LVR in der politischen Diskussion zu Förderschulen? Dazu meldete Friederike Dietsch Redebedarf an, die Fraktionsvorsitzende der Bonner Grünen. „Wir versuchen so viel Inklusion wie möglich, wollen aber auch die speziellen Förderschulen den Kindern nicht wegnehmen“, so Bortlisz-Dickhoff. Ein flächendeckender Verzicht auf Förderschulen sei nicht realistisch und „wir brauchen in den Gruppen, ob Kita oder Schule, mehr qualifizierte Fachkräfte und nicht für jedes Kind eine Assistenzkraft. Dies ist auch fachlich nicht die beste Lösung und sorgt oft für Probleme.“

Der Bonner Ratsfraktion brennt auch die Zukunft des von der LVR-Förderschule genutzten Schwimmbades im Gustav-Heinemann-Haus unter den Nägeln. Den Wunsch, sich mit allen Beteiligten an einen Tisch zu setzen, versprach die LVR-Fraktionsführung aufzugreifen. Die LVR-Christophorusschule Bonn richtet ihren Schwerpunkt auf Kinder und Jugendliche mit körperlichen Behinderungen. Für diese ist Schwimmen wichtiger Bestandteil der Therapie. „Gerade komplex beeinträchtigte Kinder können sich im warmen Wasser frei bewegen und sind oft nur dort für einen Moment schmerzfrei“, hatte die dortige Schulleiterin den dringenden Bedarf einer Sanierung des barrierefreien Schwimmbades begründet.

Weiteres Thema des Austausches: Die Öffnung des ehemaligen Heilpädagogischen Hilfsprojekts Ledenhof im Stadtteil Vilich. Hier entsteht gerade auch ein neues inklusives Wohnquartier.

An dem Gespräch nahmen auch die Bonner Bürgermeisterin Nicole Unterseh sowie verschiedene Ratsmitglieder und sachkundige Bürger teil, unter anderem Rolf Beu, Lena Cornelissen, Eva Kuzu, Anna Fiorá, Detmar Jobst und Mimont Bousroufi.

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