AK Kultur zu Besuch im LVR-KULTURHAUS Landsynagoge Rödingen
Wenn man so will, ist das heutige Erscheinungsbild der Landsynagoge Rödingen ein frühes rot-grünes Projekt.
1999 wurde der damalige Direktor des Landschaftsverbands Rheinland, Ferdinand Esser (SPD), darauf angesprochen, dass in seinem Wohnort Titz-Rödingen, ein kleiner kultureller Schatz zu heben sei. Gemeint waren die Überreste der Landsynagoge Rödingen. Diese wurde 1841 von Herrn Isaak Ullmann im Hinterhof seines Wohnhauses für die kleine jüdische Gemeinde Rödingen gebaut. Zuletzt im Besitz einer Schaustellerfamilie war das Gebäude in einem denkbar schlechten Zustand, als es 1999 vom LVR erworben wurde. Ein Jahr später wurden am „Tag des offenen Denkmals“ die unsanierten Gebäude erstmals der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. In den Folgejahren konnte mit Stadtentwicklungsmitteln des Landes NRW, zuständiger Minister damals war der Grüne Michael Vesper, das Ensemble mit dem zur Straße liegenden Wohnhaus behutsam restauriert werden.
Unser AK Kultur konnte sich vor über zwanzig Jahren bei unserem letzten Besuch vor Ort bereits ein Bild von den Baufortschritten machen.
2009 schließlich konnte die Einrichtung ihre Arbeit aufnehmen.
Obwohl die Räume eher klein sind, bieten sie auch für Gruppen genügend Platz, um sich über das jüdische Leben im Allgemeinen und speziell im Rheinland informieren zu lassen. Besonders Schulklassen nehmen dieses Angebot gerne wahr. Hier zeigt sich im Übrigen auch die Bedeutung des LVR-Mobilitätsfonds, der Schulen dabei unterstützt, mit Reisebussen die Fahrt nach Rödingen anzutreten. Das Museum geht aber auch den umgekehrten Weg: Als während Corona Klassenfahrten verboten waren, konzipierten die Museumsleute eine Wanderausstellung, die besonders für Schulen geeignet war und auch draußen gezeigt werden konnte.
Überhaupt ist das Team des LVR-KULTUHAUSES viel unterwegs. Über 120 Schulklassen mit mehr als 3000 Schüler*innen wurden besucht und auch bei vielfältigen anderen Gelegenheiten die Wanderausstellung „Jüdisch vor Ort – 1700 Jahre jüdisches Leben im Rheinland“ gezeigt. Gerade in Zeiten aufkommenden Antisemitismus suchen Vereine und Initiativen im ganzen Rheinland die Unterstützung der Mitarbeiter*innen des LVR-KULTHAUSES, um Vorurteilen wissenschaftliche fundierte Informationen entgegen zu halten.
Informieren kann man sich natürlich auch und besonders gut im Museum selber. Dort werden Workshops, Lern- und Studientage angeboten.
Veranstaltungen wie interessante Lesungen runden das Angebot des Museums ab. Viele wichtige Informationen sind abrufbar unter www.synagoge-roedingen.lvr.de
Aber, wie es so schön in der Broschüre zum 15-jährigen Bestehen der Einrichtung heißt: „Die Synagoge im Hinterhof, im Kontext eines kleinen Dorfes, muss aus eigener Anschauung erfahren werden. Das Internet nimmt einem diese Reise nicht ab.“
Dieser Aussage kann unser Arbeitskreis nach einer sehr informativen und lebendigen Führung durch Synagoge und Museum mit der Leiterin der Einrichtung, Frau Monika Grübel, nur zustimmen!
Öffnungszeiten: So 11 – 17 Uhr und nach Vereinbarung
Newsletter abonnieren unter: landsynagoge@lvr.de