Diese Woche besuchte der Arbeitskreis Bau und Umwelt unserer Fraktion die Gedenkstätte Brauweiler, die heute als wichtiger Ort der Erinnerungskultur auf eine bewegte Geschichte zurückblickt. Die ehemalige Abtei, die im Jahr 1024 gegründet wurde, wandelte sich über die Jahrhunderte von einem Benediktinerkloster zur Arbeitsanstalt und während des Nationalsozialismus zu einem Ort des Schreckens.
Während der NS-Zeit wurden hier Zwangsarbeiter*innen, Gegner*innen des Regimes und Mitglieder der “Armia Krajowa”, der polnischen Heimatarmee, von der Gestapo festgehalten, verhört und gefoltert. Besonders eindrucksvoll ist die Dokumentation der Schicksale von über 1.800 Menschen, die hier in den 1930er und 1940er Jahren von der Gestapo inhaftiert waren. Unter ihnen war 1944 auch Konrad Adenauer, der spätere erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland. Seine Verbindungen zu den Stauffenberg-Attentätern machten ihn zur Zielscheibe des NS-Regimes. Noch heute
sind die Spuren der Vergangenheit in den Zellen zu sehen – eingeritzte Botschaften der Hoffnung und Verzweiflung an den Wänden zeugen vom Leid der Gefangenen.
Die Gedenkstätte ist nicht nur ein Ort der Erinnerung, sondern auch der Mahnung. Angesichts aktueller politischer Entwicklungen und gesellschaftlicher Spannungen zeigt sie eindrücklich, wohin Extremismus und Diktatur führen können. Dies betonte auch Rolf Fliß, Sprecher des Arbeitskreises Bauen: „Wir können nur jedem empfehlen, die vom LVR betriebene Gedenkstätte im ehemaligen Frauenhaus der Abteilung Brauweiler zu besuchen. Worte können diese Erfahrung nicht ersetzen!“
Die Gedenkstätte Brauweiler ist für Besucher geöffnet und bietet regelmäßig Führungen an, die das historische Bewusstsein schärfen und tiefe Einblicke in die Vergangenheit ermöglichen.
Weitere Informationen zur Gedenkstätte Brauweiler und zu Führungen finden Sie unter:
https://abteibrauweiler.lvr.de/de/inhalte/gedenkstaette/index.html