Die Arbeitskreise Kultur der Grünen Fraktion im LVR und LWL haben sich zu ihrem alljährlichen Austausch diesmal im Zentrum für verfolgte Künste Solingen getroffen.
https://www.verfolgte-kuenste.com/
Der Leiter des Zentrums für verfolgte Künste in Solingen, Herr Jürgen Kaumkötter, informierte zu Beginn des Besuchs über die Entstehung des Zentrums.
Kurz gefasst flossen im Jahr 2015 die Werke der Sammlung Gerhard Schneider aus der Bürgerstiftung für verfemte Künste und die Werke der Stiftung Else-Lasker-Schüler-Zentrum für verbrannte und verbannte Dichter/Künstler*innen ein in das Portfolio des von der Stadt Solingen und dem LVR getragenen Zentrums.
Seitdem zeigt das Zentrum neben der Dauerausstellung aus diesen Werken verschiedenste Wechselausstellungen.
Dabei finden diese Ausstellungsaktivitäten nicht nur in Solingen statt, sondern aktuell zum Beispiel auch in Venedig und in New York.
Das Museum verfügt nur über einen kleinen Stamm von Festangestellten, zu denen Volontariate und durch Projektmittel geförderte Stellen kommen.
Neben dem Betriebskostenzuschuss von 290.000 Euro seitens des LVR und 145.000 Euro von der Stadt Solingen wirbt das Museum jährlich über eine halbe Million Euro an Drittmitteln ein.
Die Größe der Ausstellungsfläche wird als knapp ausreichend bezeichnet, es mangelt aber an Depotfläche und an geeigneten Arbeitsräumen. So müssen Kunstwerke oder Mobiliar oftmals mühsam gestapelt oder an ungeeigneten Stellen gelagert werden.
Ein weiteres Problem ist die schlechte Energiebilanz des – alten – Gebäudes mit entsprechend hohen Kosten.
Nötig wäre daher eine Ertüchtigung des Gebäudes kombiniert mit einer Erweiterung und einer Umgestaltung der Außenanlage. Ein entsprechendes Projekt, dessen Kosten auf 40 Millionen veranschlagt werden, liegt derzeit allerdings auf Eis.
Danach zeigte uns Herr Kaumkötter einen Teil der Dauerausstellung und führte uns durch die aktuelle und ausgesprochen sehenswerte Wechselausstellung „Keine Freiheit ohne Pressefreiheit“. https://www.verfolgte-kuenste.com/wechselausstellungen/keine-freiheit-ohne-pressefreiheit
Die Mitglieder beider Arbeitskreise waren sich einig, dass die Idee des Museums gerade in Zeiten wachsender Unterdrückung in vielen Teilen der Welt und stärker aufkommendem Rechtsextremismus und Rechtspopulismus auch in Deutschland unbedingt erhalten und verstetigt werden muss.