Gestern hat der Arbeitskreis Kultur die ehemalige Tuchfabrik Müller, den Standort Euskirchen des Rheinischen Industriemuseums, besucht. Dr. Niewerth, seit 2022 Leiter des Standorts, erläuterte Geschichte und Arbeit des Museums und führte anschließend durch die Fabrik.
Die Tuchfabrik Müller hat keine Dauerausstellung im klassischen Sinne; die Fabrik selber ist im Wesentlichen die Ausstellung. Eine Besichtigung ist nur mit einer Führung möglich.
Ende der achtziger Jahre ergab sich für den LVR die Möglichkeit, diese – relativ kleine – ehemalige Tuchfabrik in den Bestand des damals im Aufbau befindlichen Rheinischen Industriemuseums zu übernehmen. Die Firma war bereits 1961 aufgegeben worden, über die Folgejahre hinweg unverändert geblieben und wird seitdem wie in einer Zeitkapsel erhalten.
Betrieben wird das Museum von einer Stelle Leitung, einer Stelle wissenschaftliches Referat (wird geteilt), einer Stelle Sekretariat (wird geteilt) und einer Stelle Hausmeisterei. Die Museumspädagogik wird von zur Zeit vier freiberuflichen Kräften übernommen. Eine bedeutende Rolle spielen auch die Ehrenamtlichen, die zum Beispiel jeden zweiten Sonntag im Monat die Dampfmaschine vorführen.
In 2023 konnten über 23.000 Besucherinnen und Besucher gezählt werden. Etwa ein Drittel davon (in 2023 8.750 Personen) kommt zum alljährlich am ersten Sonntag im Juni stattfindenden Rheinischen Wollmarkt. Ein weiterer wichtiger Anziehungspunkt ist der ebenfalls jährlich stattfindende Lego- und Dampfmaschinentag (1.400 Besuche in 2023), der dieses Jahr am 15.9. stattfinden wird.
Das benachbarte Gästehaus Mottenburg wird gut genutzt für diverse Feierlichkeiten und für Übernachtungen von Schulklassen.
Die Führung war sowohl unter technischen wie auch unter wirtschaftlich-sozialen Aspekten sehr interessant und ist zu empfehlen.
Das Museum ist übrigens sehr gut mit der Bahn (Haltestelle Euskirchen-Kuchenheim, dann 1,5 km gut ausgeschilderter Fußweg) zu erreichen.
Weitere Infos zum Museum unter: https://industriemuseum.lvr.de/de/die_museen/euskirchen/tuchfabrik_mueller.html