Anlässlich des Internationalen Frauentages haben wir in Kooperation mit Arndt Klocke MdL zur Filmvorführung „Die Unbeugsamen 2“ mit anschließendem Filmgespräch ins Filmhaus Köln eingeladen.
In seinem Film „Die Unbeugsamen 2“ lässt der Regisseur Torsten Körner 15 Frauen aus Politik, Kunst und Gesellschaft in der ehemaligen DDR zu Wort kommen. Auch dort kämpften Frauen für Gleichberechtigung, für sexuelle Selbstbestimmung und gegen häusliche Gewalt. Da ihnen eine politische Plattform weitgehend verwehrt blieb, erfolgte dieses Aufbegehren leiser und weniger sichtbar als im Westen und gleichzeitig nicht weniger eindrücklich. Der Untertitel „Guten Morgen Ihr Schönen“ ist dem Buch von Maxi Wander „Guten Morgen Du Schöne“ entlehnt.
Im Anschluss an den Film sprach unsere Fraktionsvorsitzende Dr. Ruth Seidl mit der Künstlerin Gabriele Stötzer, einer der Protagonistinnen des Films aus Erfurt, und der Creative Producerin Franziska Rempe über Motivation und Recherche für den Film, über Unterschiede zum Vorgängerfilm von Torsten Körner „Die Unsichtbaren“ über die Frauen in der Bonner Republik und zu den Reaktionen auf den Film in Ost- und Westdeutschland.
Gefragt nach den Auswirkungen der SED-Diktatur auf ihr Leben schilderte Gabriele Stötzer ihre Motivation für ihr zunächst politisches Engagement gegen die Ausbürgerung von Wolf Biermann, das ihr eine einjährige Haftstrafe wegen „Staatsverleumdung“ im Zuchthaus Hoheneck einbrachte und in ihr den Entschluss reifen ließ, sich der Kunst zuzuwenden. Sie sprach über die Erfurter Gruppe „Frauen für Veränderung“, deren Mitbegründerin sie war und die erste Besetzung der Stasi-Zentrale in Erfurt, die sie mitinitiierte.
Spannend zu hören waren auch die Anmerkungen von Franziska Rempe, deren Perspektive als in der Wendezeit Geborene vor allem interessiert, neugierig und unvoreingenommen war.
Eingerahmt wurde die Filmvorführung von der Ausstellung „Frauenleben in Ost und West“ der Bundesstiftung Aufarbeitung der SED-Diktatur. Anliegen der Ausstellung ist es, die vielfältigen Erfahrungen von Frauen sichtbar zu machen und deren deutsch-deutsche Lebenswirklichkeiten mit den Gemeinsamkeiten und Unterschieden aufzuzeigen. Zugleich wirft die Ausstellung die Frage auf, ob Frauen in beiden deutschen Staaten trotz unterschiedlicher politischer und gesellschaftlicher Rahmenbedingungen ein gemeinsames Streben nach Selbstbestimmung in einem männlich geprägten System verbanden. Unser Vorstandsmitglied Sandra Ernst eröffnete die Ausstellung zusammen mit der Sprecherin unseres Arbeitskreises Frauen, Doris Janicki.
Informationen zur Ausstellung Frauenleben in Ost und West gibt es hier.