Erinnerungskultur – auch das ist Aufgabe des LVR und nach den Ereignissen Ende Januar im Bundestag offenbar für viele notwendig. So werden auch die Fahrtkosten von Schulklassen übernommen, die entsprechende Einrichtungen des LVR, wie in Solingen und Brauweiler besuchen. Das greife zu kurz, war eine Rückmeldung der Grünen Siegburger Kreistagsfraktion, die sich auch Zuschüsse für Exkursionen zu ähnlichen Nicht-LVR-Museen und -Gedenkstätten wünscht.
Beim Besuch unserer Fraktionsvorsitzenden Ruth Seidl und Johannes Bortlisz-Dickhoff wurde noch einmal deutlich gemacht, wie viele gesetzliche Pflichtaufgaben der LVR für den Rhein-Sieg-Kreis übernimmt: Mehrere Kliniken, sozialpsychiatrische Zentren, Förderschulen sowie Koordinierungs-, Kontakt- und Beratungsstellen, die Menschen mit Behinderung dabei unterstützen, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
171 Millionen Euro zahlt der Rhein-Sieg-Kreis dafür an Landschaftsumlage an den LVR, bekommt aber 25 Millionen mehr an Leistungen zurück. Entsprechend hörte man auch kein Klagen in der lockeren Runde, die vom Fraktionsvorsitzenden der Kreistagsfraktion, Ingo Steiner, humorvoll moderiert wurde.
Weniger harmonisch geht es hingegen bei den aktuellen Haushaltsberatungen wo SPD und CDu die GRÜNEN Änderungsanträge relativ barsch abschmetterten. Die Große Koalition im Wahlkampfmodus – für LVR-Verhältnisse eher ungewöhnlich.
Für Ruth Seidl und Horst Becker, den politischen Geschäftsführer der Kreistagsfraktion und ehemaligen NRW Staatssekretär, war es zudem ein freudiges Wiedersehen. Die beiden kennen sich aus ihrer gemeinsamen Zeit im Landtag NRW
Für alle anderen diente das Treffen einem gegenseitigen Kennenlernen, auch im Hinblick auf die Neuaufstellung der LVR-Fraktion nach der Kommunalwahl. „Wir würden uns wünschen, dass aus jedem Kreis eine Person vertreten ist“, machte Johannes Bortlisz-Dickhoff klar. Allerdings müsse man dafür tagsüber flexibel sein.