Klarträume zu haben, ist keine Kunst, sondern eine Fähigkeit, die erlernbar ist. Damit könne der Mensch bewusst den Verlauf der Träume steuern, erläuterte Maren Walter, stellvertretende Leiterin des Kunsthauses Pulheim, Mitgliedern unserer Fraktion zu Beginn der Führung.
Wie aus Träumen entstanden sehen in der Tat manche Werke der Künstlerinnen und Künstler aus, die dieser Tage im Nordfoyer des Landeshauses präsentiert werden.
Einen ganzen Kosmos von Fabelwesen hat eine Künstlerin erschaffen, während nebenan wimmelbildartige Zeichnungen eine Welt zeigen, in der die Natur sich die vom Menschen erschaffene Zivilisation aus Stein und Beton wieder zurückholt. Gemeinsam mit Maren Walter erläuterte die Künstlerin Andrea Wolf die Kunstwerke ihrer Kolleg*innen.
Plastiken sind in der Ausstellung ebenso zu sehen wie abstrakte Malerei. Die Palette der Kunstrichtungen ist ebenso unterschiedlich wie die Art der Behinderung der jeweiligen Kunstschaffenden. Alle eint dabei, dass sie eine Form von Behinderung haben, die sie dazu berechtigt, in einer Werkstatt für behinderte Menschen zu arbeiten.
Das kaethe:k Kunsthaus ist nämlich eine WfbM der besonderen Art. Hier können Menschen mit Behinderungen, die eine Begeisterung und Begabung für die Beschäftigung mit Kunst mitbringen, täglich von acht bis fünf diesem Interesse nachgehen. Sie werden – wo immer es nötig ist – unterstützt und angeleitet, in ihrer künstlerischen und damit auch persönlichen Entwicklung gefördert. Das Haus existiert seit 2020, wird vornehmlich von der Gold-Kraemer-Stiftung gefördert, aber natürlich über die Eingliederungshilfe auch vom LVR.
Insgesamt sind zurzeit 14 Personen dort beschäftigt, 20 Plätze kann das Kunsthaus maximal anbieten. Das Altersspektrum ist dabei sehr groß, es reicht von 19 bis 66 Jahren. Entsprechend unterschiedlich sind auch die Ziele der Künstler*innen. Während einige gerne auf eine Kunsthochschule wechseln würden oder jedenfalls als Künstler*innen in der Gesellschaft anerkannt werden wollen, reicht es anderen, eine Möglichkeit gefunden zu haben, ihre Kreativität weiter zu entwickeln und ihre Kunst zu vervollkommnen.
Die Ausstellung endet leider bereits am 22. November.
Weitere Informationen zum Kunsthaus: www.kaethe-k.de