Unsere Fraktion vergibt in der Regel jährlich einen 🌈Preis an Menschen, Vereine, Organisationen und Institutionen, die sich durch besonderes Engagement oder Ideen im Bereich des Umwelt- und Naturschutzes ausgezeichnet haben oder Inklkusionsgedanken mit Leben füllen und die Selbstbestimmung, die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, die Kultur und die Chancengleichheit aller Menschen fördern. Mit dem Preis sollen konkrete Maßnahmen, Projekte und Initiativen im Rheinland gewürdigt werden. Der 🌈Preis ist mit insgesamt 💶 10.000 Euro dotiert.

Am vergangenen Samstag überreichten unsere beiden Vorstandsmitglieder Rolf Fliß, der auch Bürgermeister in Essen ist und Sandra Ernst dem Gründer der Initiative „Homberg gegen Herkules“, Dr. Axel Zweck im Beisein von Mitgliedern der GRÜNEN Mettmann und einem weiteren Mitglied der Initiative, die Urkunde für ihr unermüdliches Engagement. Die Bürgerinitiative „Homberg gegen Herkules“ hat sich nämlich ein ganz besonderes Ziel gesetzt: die Vertreibung des Riesenbärenklaus, auch bekannt als „Herkules-Staude“. Als aggressiver ‘Neubürger‘ bzw. ‘Neophyt‘ verdrängt die Staude andere Pflanzenarten. Die Pflanze ist bekannt dafür, dass sie bei Kontakt mit dem Pflanzensaft und anschließender Sonneneinstrahlung schwere Hautverbrennungen auslösen kann, und ist damit besonders in den Sommermonaten gefährlich für alle Menschen, die sie nicht kennen. Sie schadet aber auch durch den Schattenfall ihrer riesigen Blätter anderen Pflanzen und kann sich durch ihre hohe Samenproduktion gerade in geschützten Landschaftsbereichen besonders gut ausbreiten. „Ich freue mich deshalb sehr, dass sich hier Menschen zusammengefunden haben, die ihre Freizeit dafür opfern, die Ausbreitung dieser Pflanze ganz ohne Herbizide zu stoppen“, betonte Rolf Fliß bei der Übergabe.

Was als Bürgerinitiative ursprünglich für den Ratinger Stadtteil Homberg begann, hat sich inzwischen auch auf die Nachbarstädte Heiligenhaus und Mettmann ausgeweitet. Unter der Leitung von Axel Zweck bekämpfen drei Ehrenamtliche unter Mithilfe von Bürgerinnen und Bürgern aus Homberg und Ratingen jedes Frühjahr die ungeliebte Pflanze. Dies geschieht durch Identifizieren befallener Flächen, durch Druck auf oder die Kooperation mit den zuständigen Behörden, aber vor allem durch Ausgraben der Pflanzen. Dies ist notwendig, da einfaches Abmähen der betroffenen Flächen keine nachhaltigen Erfolge bringt.

Und tatsächlich hat sich das Engagement gelohnt: Im Jahr 2020 waren erstmals deutliche Erfolge zu erkennen. Durch über die Jahre erfolgtes Unterbinden der Samenverbreitung und systematisches Ausgraben konnte die Pflanze zuerst im Zentrum des ländlich geprägten Hombergs (Gärten, Pferdewiesen, Sumpfgebiete, Bachläufe, Klärteiche und vor allem im Naturschutzgebiet Schwarzbachtal) erfolgreich ausgerottet werden. Trotzdem gibt es noch viel zu tun. Auch in befreiten Flächen müssen regelmäßige Kontrollen erfolgen, da sich bereits eine einzelne übersehene Pflanze je nach Boden und Lichtverhältnissen bis zum nächsten Jahr wieder extrem vermehrt haben kann. 

Presseecho