Besuch des AK Kultur im Niederrheinmuseum Wesel

Eine umfangreiche Bibliothek, die demnächst digitalisiert werden soll, Kleidung aus verschiedenen Jahrhunderten, Kunst- und Gebrauchsgegenstände, Waffen fast jeder Art und ein großes Modell einer unbekannten Burg; das ist nur ein Teil dessen, was Besucher*innen im Keller des Niederrheinmuseums Wesel zu sehen bekämen. Tatsächlich erhält kaum jemand Einblick in die verborgenen Schätze des Museums; unser Arbeitskreis Kultur hatte das Glück, Mitte Dezember bei seinem Besuch im Museum einen Einblick gewährt zu bekommen. Zu verdanken hatte er dies der Gastgeberin, Frau Dr. Corinna Endlich, seit Anfang des Jahres neue Leiterin des Museums.Einen Einblick gewährte Frau Dr.

Endlich auch in ihre Pläne für das Museum, das sich zur Zeit im Umbau befindet.

Grundsätzlich sieht sie ihr Haus künftig als „Familienmuseum“. Ein Familienmuseum gibt es zur Zeit weder in Wesel noch in der Umgebung und da Frau Dr. Endlich künftig stärker noch als bisher in die Stadt hinein wirken möchte und möglichst viele Menschen in ihr Museum locken will, bietet soll „Familienmuseum“ künftig das Leitbild des Hauses sein.

Der Sitzungsraum im Keller, in dem Frau Dr. Endlich ihre Pläne vorstellte, wird in Zukunft nicht nur für Veranstaltungen genutzt werden, sondern auch der Museumspädagogik dienen. Vereine und andere gesellschaftliche Gruppen sollen zudem angesprochen werden, im Museum zu tagen, zu feiern oder sich im Sonderausstellungsbereich zu präsentieren. Zur Zeit ist dort eine Ausstellung über die Geschichte des MSV Duisburg zu sehen.

Wichtigstes Projekt für die nähere Zukunft ist aber die Umgestaltung und Erneuerung der Dauerausstellung. Die Entwicklung des Niederrheins als einer Gegend, die am und vom Wasser lebte und lebt, soll dargestellt werden. Dabei wird natürlich auch die grenzüberschreitende Bedeutung der Region und des Rheins einen besonderen Platz einnehmen; selbstverständlich ist da, dass Erläuterungen zu den Exponaten durchgängig zweisprachig, also in niederländisch und deutsch, gehalten sind.

Von der Struktur her soll die Dauerausstellung offener sein, Besucherinnen und Besucher sollen sich nicht zwangsläufig einer vorgegebenen Route durch die Ausstellung anpassen müssen, sondern auch ihren eigenen Weg wählen können.

Präsentiert werden Geschichte und Entwicklungen vornehmlich an Hand individueller Werdegänge und Schicksale, wobei aber auch die chronologische Abfolge historischer Ereignisse und ihre geschichtliche Einordnung nicht zu kurz kommen sollen.

Die neue Dauerausstellung wird durchgängig inklusiv konzipiert, alle Exponate sollen Menschen mit Einschränkungen leicht zugänglich sein.

Besonders herausfordernd wird der Umbau dadurch, dass er im laufenden Betrieb vor sich gehen soll. Andererseits bleibt dadurch der Kontakt zur Öffentlichkeit auch während der Umbauphase erhalten, das Museum gerät nicht in Vergessenheit.

Hoffnung gibt dabei, dass die Zahl der Besuche, Führungen und Veranstaltungen im Zuge des Abflauens der Corona-Pandemie wieder deutlich angestiegen ist.

Man darf gespannt sein, wie sich die Zahlen entwickeln, wenn sich das Museum planmäßig ab Ende 2024 im neuen Gewande zeigt.