In ziemlich genau einem Jahr soll sie ihren Betrieb aufnehmen: Die europäisch einzigartige und wohl auch modernste Bauschutt-Recycling Anlage von HDB R-Gestein Niederrhein in Hünxe.
Mit einer Kapazität von jährlich 840.000 Tonnen soll hier aus Bauabfällen feinster Kiesel für die weitere Verwendung in neuen Bauten gewonnen werden. Damit könnten immerhin 1,2% des deutschen Marktbedarfs abgedeckt werden.
Besonders interessant wird dieses Recycling dadurch, dass ab Frühjahr 2023 für Neubauten eine Verwendungsquote von 25% recyceltem Material verbindlich wird.
Recycling ist für diese Anlage dabei eigentlich ein falscher Begriff, handelt es sich doch, wenn die Maschinen einmal laufen, eher um eine Form des Upcycling: Aus grobem Bauschutt können über verschiedene Arbeitsschritte Kiesel in kleiner und kleinster Körnung gewonnen werden, je nach Bedarf des Kunden.
Durch diesen Beitrag zur Kreislaufwirtschaft können bei Volllast etwa 23.000 Tonnen CO² jährlich eingespart werden. Betrieben werden soll die Anlage mit 100% GRÜNEM Strom.
Unser Arbeitskreis Bau & Umwelt, dessen Mitglieder aus dem ganzen Rheinland kommen, erhielt die Gelegenheit, sich vorab auf dem Gelände zu informieren. Interessant war der Besuch von Kommunalpolitiker*innen aus den verschiedensten Regionen besonders, weil Anlagen wie die von uns besichtigte nur dann ökologisch wie ökonomisch sinnvoll sind, wenn ihr Einzugsgebiet 50 Kilometer nicht wesentlich überschreitet. Um einen richtigen Durchbruch hin zur Kreislaufwirtschaft im Baugewerbe zu erzielen, wären also langfristig etliche Anlagen dieser Art in NRW nötig.
Zunächst bleibt zu wünschen, dass diese Anlage im nächsten Jahr erfolgreich ihren Betrieb aufnehmen kann!
Rolf Fliß, Sprecher des Arbeitskreises: „Wenn es gelänge, mit diesem modernsten Bauschutt- und Beton- Recyclingbetrieb den höchstumstrittenen Kiesabbau in den Kulturlandschaften des Niederrheins deutlich zu reduzieren, wäre ein ökologischer Meilenstein gesetzt! Dies entspräche auch dem Aufgabenkanon des Landschaftsverbands Rheinland, dem unter anderem der Schutz der rheinischen Kulturlandschaften obliegt. Und wenn auch noch der Gleisanschluss kommt, könnten zusätzlich viele Hunderte LKW-Fahrten und damit weitere CO²-Emissionen vermieden werden.“