Rheinlandtaler Übergabe an Marianne Pitzen

Marianne Pitzen erhält Rheinlandtaler Kultur

Am Dienstagabend überreichte die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung und Mitglied im Vorstand der Fraktion Bündnis 90/Die GRÜNEN im LVR, Karin Schmitt-Promny, den Rheinlandtaler Kultur an Marianne Pitzen, Direktorin des Bonner Frauenmuseums.

Marianne Pitzen, geboren 1948, blickt auf eine lange Karriere als Künstlerin und Initiatorin von Räumen für Künstlerinnen zurück. In den 1970er Jahren gründete sie die Gruppe „frauen formen ihre stadt“ (eine Vorläuferin des Frauenmuseums) sowie später die Ateliergemeinschaft „zart & zackig“ (1986). Bekannt geworden ist Marianne Pitzen vor allem durch die Matronen, die immer wieder in ihren Werken auftauchen.

1981 gründete Marianne Pitzen in Bonn das erste Frauenmuseum und leitet es seitdem.

Das Frauenmuseum bietet Raum und Ateliers für Künstlerinnen vieler Sparten. Bisher wurden dort über 700 Ausstellungen realisiert und dabei über 3.000 Künstlerinnen die Gelegenheit geboten, ihre Werke auszustellen. Seit 2012 ist das Frauenmuseum auch Sitz des Netzwerks International Association of Women`s Museums.

Das Frauenmuseum veranstaltet jährliche Kunst- und Design-Messen und vergibt den Valentine Rothe Preis für junge Künstlerinnen.

Zusammen mit dem Bundesverband Bildender Künstlerinnen und Künstler und dem Verband der Gemeinschaften der Künstlerinnen und Kunstförderer lobt das Frauenmuseum im dreijährigen Turnus den Gabriele Münter-Preis des Bundes aus.

„Ich möchte, dass die weibliche Kunst diese Welt und Wirklichkeit entscheidend mitgestaltet und ein neues Kapitel Kunstgeschichte schreibt“, so bringt Marianne Pitzen ihr nimmer müdes Engagement auf den Punkt.

Marianne Pitzen ist eine Meisterin der Vernetzung, die Kunst und Politik verbindet.

So hat sie es geschafft, auch in für die Kultur finanziell schwierigen Zeiten das Überleben des Frauenmuseums zu sichern. 2019 war es dann endlich so weit: Der Trägerverein des Frauenmuseums, die Stiftung „Sichere Zukunft – Museum der Frauen“ ist Besitzer des Bonner Frauenmuseums geworden. Für rund eine halbe Million Euro wurde das Gebäude von der Stadt gekauft. Ein weiterer Grund zur Freude in diesem Jahr war die sehr gut besuchte Ausstellung zu 100 Jahre Frauenrecht.

Der Landschaftsverband Rheinland (LVR) zeichnet vorbildliches Engagement von einzelnen Personen, Gruppen und Unternehmen mit verschiedenen Auszeichnungen aus. Gewürdigt werden insbesondere gesellschaftliches und kulturelles Engagement sowie besondere kulturwissenschaftliche oder künstlerische Leistungen.

Die LVR-Preise sollen diese Verdienste sichtbar machen und positive Veränderungen auch über die Grenzen der Gebietskörperschaft hinaus anstoßen.

Wir haben Frau Pitzen für den Rheinlandtaler Kultur vorgeschlagen.

„Die Auszeichnung mit dem Rheinlandtaler ist eine angemessene Würdigung für eine Frau, die sich wohl wie keine andere im Rheinland um das künstlerische Schaffen von Frauen verdient gemacht hat“, sagte Karin Schmitt-Promny und überreichte den mit 1000 Euro dotierten Preis.