Der neue LVR-Dezernent für Kinder, Jugend und Familien stellt sich vor

Knut Dannat ist 55 Jahre alt und damit noch Mitte 50, wie er gerne betont. Geboren ist er in Flensburg lebt aber seit der Aufnahme des Jura-Studiums 1989 im Rheinland. In gleichen Jahr lernte er auch seinen Mann kennen, mit dem er zunächst rund 20 Jahre in der Kölner Innenstadt und seit 2007 in Siegburg lebte bzw. lebt. In Köln saß Knut auch von 1999 – 2004 als sachkundiger Einwohner für Bündnis90/DIE GRÜNEN im Rat und war Parteirichter im Kreisverband. Knut ist begeisterter Hobbykoch und muss sich allein deshalb schon sportlich betätigen, was bei ihm in der Regel joggen, meistens dreimal die Woche, bedeutet.

Seinem beruflichen Werdegang begann er zunächst mit einem Abstecher in die Privatwirtschaft bei einem großen Krankenversicherer. Schon immer aber zog es ihn in die öffentliche Verwaltung und 1998 fing er als so genannter Rotationsjurist beim Landschaftsverband Rheinland (LVR) an. Den LVR hat Knut dann auf den verschiedensten Positionen durchlaufen.Prägend waren für ihn zum einen, seine Zeit als Leiter einer Leistungsabteilung der Eingliederungshilfe im LVR-Dezernat Soziales. Schon zuvor war er lange Jahre als juristischer Bearbeiter im damaligen Rechts- und Versicherungsamt u.a. mit Grundsatzfragen des Sozial- und Jugendhilferechts befasst. Aber im Fachdezernat fand sich Knut, wie er sagt, „mitten im prallen Leben wieder.“ Damals herrschte dort gerade die Hochphase der Umwandlung weg von der stationären Betreuung hin zu ambulanten, selbstbestimmten Wohnformen. Er selbst hat dies bei sich und auch bei vielen Kolleg*innen als echte Aufbruchsstimmung erlebt und sein Herz für die Eingliederungshilfe und endgültig für das Sozialrecht entdeckt.  Zum anderen prägte ihn seine Zeit als Leiter des Fachbereichs Recht. Als Ansprechpartner der Verwaltungsspitze in allen den Verband betreffenden Rechtsfragen nahm er tiefen Einblick in die Strukturen und Erfordernisse eines überörtlichen Kommunalverbandes. Unter anderem gehörte es auch zu den Aufgaben seines Fachbereichs das LVR-Dezernat 4 rechtlich zu beraten und gerichtlich zu vertreten.

Was ihn an seinen neuen Aufgaben reizt ist die Chance auf eine gestalterische Tätigkeit in einem Dezernat mit breit aufgestellten Themenbereichen und einem besonderen Gremium wie dem LJHA. Die spezielle Zusammensetzung dieses Ausschusses, mit der Beteiligung der Leistungserbringer, schafft das Forum tatsächlich auch als Motor der Entwicklung und kritischer Begleiter aufzutreten. Diese vorhandene Perspektivenvielfalt und gebündelte Kompetenz kann die strategische Durchsetzungskraft erhöhen.

Spannend findet Knut die Blickwinkelveränderung, die mit dem Schlagwort der einmischenden Jugendpolitik gefordert wird. Stärkere Beteiligungsrechte für Jugendliche verlangen sicherlich mehr, als nur die Absenkung des Wahlalters auf 16 Jahre. Mindestens ebenso bestimmende Themen auf der Agenda der nächsten Jahre sieht er allerdings vorgezeichnet. Es sind dies:

  • zuvorderst, die mit allen Themen im unmittelbaren Zusammenhang stehende Fachkräfteproblematik
  • die Ausgestaltung der OGS insbesondere mit Blick auf eine wirksame Beteiligung der Jugendhilfeträger
  • die Umsetzung der inklusiven Lösung in der Jugendhilfe (Kinder- und Jugendstärkungsgesetze) und der Ausbau der Kindertagesbetreuung
  • der rechtssichere Umgang mit Fördermitteln
  • die weitere Umsetzung der Anforderungen aus dem BTHG im Zusammenhang mit der Frühförderung.

Alle diese Felder erfordern kluge Strategien und Aufmerksamkeit. Das größte Problem ist für Knut aber die Fachkräfteproblematik, die immer spürbarer in allen Lebensbereichen wird, insbesondere aber auch im Elementarbereich, dem System Schule und der sozialen und medizinischen Rehabilitation.