Regenbogenpreis PAUL e.V.

 

Liebe Anwesende,

es ist mir eine große Freude, heute den Regenbogenpreis unserer Fraktion an PAUL e. V. zu verleihen. PAUL – Prima Arbeiten und Leben: Das ist gleichzeitig Zielsetzung und Motto des Vereins.

Der Verein wurde im Jahr 2012 von Eltern junger Menschen mit Behinderung gegründet, um ein Angebot zur wohnortnahen beruflichen Inklusion zu schaffen, das mehr Möglichkeiten bietet als die Werkstatt für Menschen mit Behinderung

Hier sollte es Raum für die individuellen Stärken und Interessen geben und die Leistungsfähigkeit des/der Einzelnen in einem zugleich fördernden und fordernden

Umfeld weiterentwickelt werden. Neben einer beruflichen Ausrichtung sollten Möglichkeiten zu kulturellen und künstlerischen Aktivitäten wie Ateliers, Workshops, Ausstellungen und Vorträge angeboten werden.

Durch den ehrenamtlichen Einsatz der Mitglieder von PAUL e.V. wurde dieses Ziel Schritt für Schritt zur Wirklichkeit:

Daraus wurde PAUL kocht, der Arbeitsbereich von PAUL e.V.. Hier arbeiten fünf junge Erwachsene mit Behinderungen gemeinsam mit nicht behinderten Mitarbeitenden. Die Geschäftsführung erfolgt ehrenamtlich. Sie produzieren aus regionalen Zutaten saisonale Feinkostprodukte in handwerklicher Qualität.

Seit 2016 werden diese Produkte im eigenen Café/Bistro angeboten, einem weiteren Arbeitsfeld des Vereins. Das Cafe/Bistro ist ein Ort lebendiger, herzlicher Gastfreundschaft. Es zeigt gelebte Inklusion in einem öffentlichen Raum. Solche Beispiele brauchen wir in unserer Gesellschaft, um die Barrieren in unseren Köpfen zu überwinden. Zugleich sind die Produkte in über 50 Einzelhandelsgeschäften in Kommunen am Niederrhein und im Großraum Düsseldorf erhältlich.

Welch ein Erfolg!

Hauptzielsetzung von PAUL kocht sind jedoch nicht Produktion und Handel mit Gütern und Dienstleistungen, sondern es ist die Beschäftigung und Teilhabe der jungen Mitarbeitenden mit Behinderung. Ist es nicht gerade diese Verknüpfung, die überzeugt, die Teilhabe ermöglicht?!

PAUL e.V. ist mehr als das Projekt PAUL kocht. Der Verein berät darüber hinaus ehrenamtlich junge Erwachsene mit Behinderung (und ihre Eltern) zu beruflichen Perspektiven. Dabei geht es insbesondere Alternativen, inklusive Alternativen zur Werkstatt für Menschen mit Behinderung, z.B. durch Unterstützte Beschäftigung und Budget für Arbeit.

Denn junge Menschen wollen dort arbeiten, wo alle arbeiten. Dieser Zielsetzung diente auch ein Fachtag zum Konzept der „Persönlichen Zukunftsplanung“ (PZP) für Betroffene, deren Eltern sowie für Fachkräfte, um neue Perspektiven zu entwickeln.

Aber Leben ist mehr als Arbeiten.

Und so macht der Verein auch Kursangebote für Menschen mit Behinderung:

  • Yoga-Kurs

jede Yoga-Stunde steht unter einem besonderen Motto und motiviert so die Teilnehmenden immer wieder neu, bei der Sache zu bleiben. Konzentration und Körpergefühl werden verbessert, Gesundheitsbewusstsein angeregt und wiederholende Übungen verfestigt.

  • Selbstbehauptungs-Kurs

Einmal jährlich findet ein Kurs zum Thema Selbstbehauptung statt. Es geht um selbstbewusstes Auftreten, um die richtige Selbsteinschätzung, um das Erkennen von eigenen Grenzen und den Grenzen der Anderen, um das Nein-Sagen in einer Form, die akzeptiert wird, um Umgang mit Provokation und Coolness – wichtige Instrumente auf dem Weg zu einem möglichst selbstbestimmten Leben.

Weiteres ist in Planung.

Auch die Interessenvertretung der Rechte von Menschen mit Behinderung hat sich der Verein zur Aufgabe gemacht und ist in der Stadt Kaarst in Gremien und Vorhaben engagiert.

Liebe Anwesende,

Sie sehen, dass der Verein PAUL e.V. den Regenbogenpreis sehr wohl verdient hat.

Durch sein langjähriges Engagement hat der Verein ein beispielhaftes inklusives Beschäftigungsangebot für Menschen mit Behinderung geschaffen. Getragen wird die Arbeit auch weiterhin durch ein hohes Maß an ehrenamtliche Arbeit.

Mit diesem Engagement und seinen vielen Aktivitäten und seinem Einsatz für die Rechte der Menschen mit Behinderung leistet der Verein einen bedeutenden Beitrag zur vollen und wirksamen Teilhabe von Menschen mit Behinderung in unserer Gesellschaft.